Wie in meinem gestrigen Blogartikel bereits geschildert, habe ich im Laufe der letzten Jahre verschiedene Rituale für das Jahresende in mein Leben integriert. Neben einer ausführlichen Selbstreflexion (siehe Blogartikel Time to Reflect: Wie war dein Jahr?) ist auch das Vision Board ein fester Bestandteil dieses Rituals geworden.

Was ist ein Vision Board?

Wie oft liest man nicht in unzähligen Zeitungen und Büchern, dass Visualisierung der Schlüssel zum Erreichen von Träumen und Wünschen sei? Visualisierungen sollen dabei helfen, das Große und Ganze stets und ständig im Blick zu behalten und die eigenen Ziele nicht aus den Augen zu verlieren.

So ist es beispielsweise bewiesen, dass Sportler, die sich das gewünschte Ergebnis ihres Trainings ständig vor dem inneren Auge sichtbar machen oder sogar physisch bildlich vor Auge führen, 30% mehr Muskelmasse aufbauen als jene Sportler, die das nicht tun.

Und genau dort kommt das Vision Board, auch Ziel- oder Traumcollage genannt, ins Spiel. Das ist eine Collage aus Bildern, Schlagworten und Affirmationen rund um die eigenen Ziele, Träume und Visionen, die dabei helfen und motivieren soll, diese auch zu verwirklichen. Denn wie oft setzen wir uns die ambitioniertesten Ziele und verlieren sie dann aus den Augen. Vision Boards programmieren nicht nur dich, sondern auch dein Unterbewusstsein auf die Erreichung deiner Ziele hin – also denke und träume groß und bunt!

Und das soll funktionieren?

Oh ja! Ich zeige euch hier ein Bild von meinem Vision Board für 2019:

Mein Vision Board für 2019

Wie ich das Vision Board erstellt habe, werde ich euch gleich noch erklären. Ich möchte euch gerne zwei Dinge zeigen, die auf dem Vision Board sind, die für mich in Erfüllung gegangen sind. Eines sogar, obwohl ich gar nicht die Intention hatte, dahingehend irgendetwas zu erfüllen. Leider spiegelt die obere rechte Ecke des Rahmens sehr, aber wenn ihr genau hinschaut, seht ihr ein paar Lego Männchen, die fleißig am Arbeiten sind. Beim Zusammensuchen meiner Schnipsel und Affirmationen für die Collage bin ich auf dieses Bild gestoßen und fand es aus irgendeinem unbestimmten Grund inspirierend, weshalb es auf der Collage gelandet ist.

Bis ich mich eines Tages, es muss ca. Juni/Juli gewesen sein, auf einem LEGO Serious Play Workshop wiedergefunden habe. Dies ist ein Workshopformat, bei dem aus Lego und mithilfe der Kreativität der Workshopteilnehmer z.B. neue Organisationsstrukturen erstellt werden. Bis dato hatte ich noch nie etwas von Lego Serious Play gehört. Mein Unterbewusstsein scheint aber schon vorher gewusst zu haben, dass das 2019 auf mich wartet.

Das weitaus verblüffendere Erlebnis hatte ich jedoch mit dem Schlagwort „Berater werden, Berater sein“ weiter unten rechts auf der Collage. Zu dem Zeitpunkt des Bastelns war ich noch im HR-Bereich in einem Großkonzern tätig. In die Unternehmensberatung zu wechseln war schon länger mein Wunsch bzw. Traum, jedoch lag das für mich eher noch in 2-3 Jahre Entfernung. Dennoch schien mein Unterbewusstsein das besser zu wissen und hat mir diesen Wunsch schon knapp 6 Monate später erfüllt, ganz ohne, dass das eigentlich wirklich geplant war. Und ich bin happier denn je. Cool, oder?

Wenn du jetzt denkst: geil, sowas brauche ich auch, dann bleib dran!

Wie erstelle ich ein Vision Board?

Finde deine Richtung: Was willst du im neuen Jahr erreichen?

Bevor du anfängst, bunt drauf los zu basteln, überlege dir, welche Ziele du auf deinem Vision Board visualisieren möchtest. Wichtig ist, dass du hierbei groß denkst und dir selbst keine Grenzen setzt.

Diesen Schritt kannst du auf verschiedene Art und Weise angehen. Ich persönlich nutze hierfür die Ergebnisse meiner Selbstreflexion und unterteile mein Vision Board in berufliche und persönliche Träume. Innerhalb dieser Hälften sind dann die Lebensbereiche kunterbunt durchmischt vertreten; aber immer angelehnt an meine Ziele und Träume für das kommende Jahr.

Besorge passendes Material

Hier sind deinen persönlichen Vorlieben und deine Fantasie natürlich keine Grenzen gesetzt. Ob du dein Vision Board auf einer Pinnwand zusammenpinnst oder auf einem Stück Pappe zusammenklebst, ist völlig egal. Hauptsache – es sieht nachher ansprechend aus, sodass du es gerne und oft anschauen möchtest.

Ich persönlich setze bei meiner Collage auf ein rechteckiges, großes Stück Papier. Zusätzlich dazu besorge ich mir meist schon im Vorfeld ausgediente Zeitschriften aller Art (manager Magazin, happinez, ma vie etc.). Auch lege ich mir zusätzlich zu einem Klebestift auch oft noch Permanentmarker bereit, für den Fall, dass ich noch etwas zusätzlich malen müsste.

Die Utensilien für mein Vision Board

Suche deine Bilder / Schlagworte heraus

Dann geht es los: solltest du, wie ich, auf Magazine zurückgreifen, dann nimm dir genügend Zeit, diese durchzuarbeiten und die Impulsworte, Überschriften bzw. Texte auszuschneiden, die deiner Meinung nach zu deinem Vision Board und deinen Zielen passen. Suche dir Affirmationen und Schlagworte aus, die dir darüber hinaus Mut machen, deine Ziele zu verfolgen. Es gibt auch viele Menschen, die statt der Magazine, gezielt im Internet nach passenden Bildern und Texten suchen oder diese selbst kreieren. Hier führen viele Wege nach Rom und es ist dir natürlich selbst frei überlassen, wie du vorgehst. Bei mir sieht mein „Schnipselhaufen“ dann nach einer Weile so aus:

Zeit zum Kleben!

Dann wird es Zeit, dein Vision Board Leben einzuhauchen. Für mich ist das der Teil, der am meisten Spaß macht, weil man seinem Gefühl und seinem Gusto einfach freien Lauf lassen kann. Hier gibt es auch keine „Anleitung“ – klebe einfach „frei Schnauze“. Bei mir ergibt es sich dann immer ganz von alleine, dass sich mein Vision Board in zwei Bereiche „berufliche“ und „private“ Ziele aufteilt. Es gibt aber auch Bastler, die ihr Vision Board in mehrere Lebensbereiche (Beruf, Hobbies, Finanzen, Gesundheit etc.) unterteilen und danach bekleben. Ganz nach dem Motto: Alles kann, nichts muss!

Mein Vision Board für 2020

Platziere dein Vision Board an einem zentralen Platz

Mit dem Basteln deines Vision Boards hast du zwar schon die halbe Miete erreicht, allerdings ist die andere Hälfte mindestens genauso wichtig. Wenn dein Vision Board fertig ist, suche einen Platz, an dem du das Vision Board oft siehst und im Auge hast, auch wenn du gerade nicht bewusst über deine Ziele und Träume nachdenkst.

Nimm dir im Laufe des nächsten Jahres immer mal wieder bewusst Zeit, dir dein Vision Board anzuschauen. Das hilft, dir deine Wünsche und Träume immer wieder neu vor Auge zu führen und zu verinnerlichen. Vielleicht geht es dir dabei auch so wie mir und erkennst ganz plötzlich, was du alles bereits erreicht hast? Ich kann dir versprechen: das ist ein echt hammer Gefühl!

Ich persönlich aktualisiere mein Vision Board im Laufe des Jahres nicht, sondern lasse es erstmal so wie es ist. Am Ende des Jahres nehme ich mir dann im Rahmen meiner Selbstreflexion die Zeit, auch zu reflektieren, was von meinem Vision Board ich erreicht habe und was ich nochmal mit auf das neue Vision Board packen möchte.

Doch auch hier sind deiner Kreativität keine Grenzen gesetzt. Du kannst vorgehen, wie du möchtest – Hauptsache ist, es fühlt sich gut für dich an!

Und nun wünsche ich dir viel Spaß bei der Gestaltung deines Vision Boards. Lasse mich in den Kommentaren gerne wissen, welche Erfahrungen du mit Zielcollagen gemacht hast! Hast du auch schon eine für das nächste Jahr erstellt?

Ich freue mich, von dir zu hören!