Die Welt ändert sich. Und mit diesem Wandel ändert sich auch die Art und Weise, wie sich unsere Arbeit gestaltet und welche Rolle wir in der Arbeitswelt einnehmen. In meinem Blogbeitrag zur Notwendigkeit einer neuen Arbeitswelt bin ich auf das Thema New Work im Allgemeinen bereits eingegangen und möchte heute auf eine weitere, aktuell inflationär gebrauchte, Begrifflichkeit, nämlich VUKA, eingehen. An vielen Stellen hörst du aktuell von VUKA (im Englischen auch VUCA) bzw. der sog. „VUKA-Welt„. Doch was steckt eigentlich dahinter?

In diesem Blogbeitrag erfährst du:

  • was VUKA ist und woher es kommt
  • was VUKA genau bedeutet
  • wie wir VUKA begegnen können
  • welche neuen Kompetenzen VUKA von uns verlangt
  • wie Coaching hierbei helfen kann

Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen – erzähle doch gerne mal in den Kommentaren, wie du die VUKA-Welt empfindest und was du tust, um dem Wandel der Arbeitswelt zu begegnen!

Was ist VUKA und woher kommt der Begriff?

Der Begriff VUCA ist ein sog. Akronym und setzt sich usprünglich aus den englischen Wörtern Volatility (Volatilität, Flüchtigkeit), Uncertainty (Unsicherheit), Complexity (Komplexität) und Ambiguity (Mehrdeutigkeit) zusammen. Wer, so wie ich, denkt, dass es sich bei VUCA bzw. VUKA im Deutschen um einen neumodischen Begriff aus dem Zeitalter von New Work und Digitalisierung handelt, der hat sich geirrt: denn der Begriff ist in den 90er Jahren aus dem Militärumfeld entstanden. Denn nach dem Ende des Kalten Krieges war die Situation unsicher und es gab nicht mehr nur den EINEN Feind. Die Art und Weise, Krieg zu führen änderte sich und es herrschte Unsicherheit darüber, was wohl als nächstes passieren würde. Aus diesem Grund steht dieser Begriff noch heute für ähnliche Rahmenbedingungen.

Was bedeutet VUKA und wie können wir VUKA begegnen?

Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei VUKA um ein Akronym, das aus vier Begriffen gebildet wurde. Auch das Rezept für Erfolg in der VUKA-Welt wird mit VUCA abgekürzt. Man spricht hier häufig von „VUKA mit VUKA begegnen“ oder davon, dass „die Antwort auf VUKA VUKA lautet“:

Volatilität / Volatility (Flüchtigkeit)

Die Welt befindet sich im ständigen Wandel. Veränderungen geschehen immer öfter und immer drastischer. Die Folgen können mitunter im Vorhinein nicht bestimmt werden. Hielt der Status Quo noch vor gar nicht allzu langer Zeit erstmal eine Zeit lang an, kann er sich heute rasend schnell von einem, in das andere Extrem bewegen. Im Internetzeitalter entstehen beispielsweise Wettbewerber wesentlich schneller und gewinnen meist über Nacht große Bedeutung für ihre Konkurrenzfirmen. Ein Zustand, auf den diese Konkurrenzfirmen sich nur bedingt vorbereiten konnten, aber dennoch schnell reagieren müssen.

Volatilität mit Vision begegnen

Eine Vision gibt uns eine Richtung und lässt ein Team zusammenwachsen. In einer Zeit der Volatilität hilft es, eine Vision zu formulieren, die Mitarbeitern Sinn und Identifikation gibt und sie motiviert. Hierzu gesellt sich zudem die Innovationskraft als wichtiger Erfolgsfaktor für Unternehmen. Freiräume für Kreativität, Entbürokratisierung und Einbindung aller Mitarbeiter in den Gestaltungsprozess bilden sind unabdingbar, um Innovationskraft herzustellen und aufrechtzuerhalten.

Unsicherheit / Uncertainty

Die Volatilität kommt mit einer großen Unsicherheit einher. Eine langfristige Planung ist durch die unvorhersehbar eintretenden Ereignisse und veränderten Bedingungen kaum möglich. Prozesse und Verläufe sind nicht mehr vorhersehbar. Der eigene, alt eingesessene Erfahrungsschatz kann nicht länger als Grundlage für Prognosen und Entscheidungen gelten.

Unsicherheit mit Verständnis (Understanding) begegnen

Unsicherheiten zu begegnen heißt, Kontexte zu berücksichtigen, ein Gespür für Verhalten zu entwickeln und Lösungen daraus abzuleiten. Ständiges Lernen und Beobachten der Umwelt und deren Bedingen werden zum überlebenswichtigen Wettbewerbsvorteil, um eine schnelle Reaktionsfähigkeit und Lösungskompetenz zu gewährleisten.

Komplexität / Complexity

Komplexität bedeutet, dass sehr viele, auch unbekannte, Variablen, auf Prozesse einwirken. Durch die Vernetzung von Handlungen in der digitalen Welt entsteht zudem eine unübersichtliche Anzahl von Einflussfaktoren, die den Akteuren zum großen Teil nicht bewusst sind. Die Auswirkungen sind demnach immer schwerer ab- und einzuschätzen. So kann eine ungünstige, nicht bis Ende durchdachte Werbung eines Unternehmens schnell zu einer großen Welle an Kritik und letztendlich vielleicht auch zum Ruin führen, denn in der heutigen Zeit erreichen Werbung und Nachrichten die Menschen um ein vielfaches schneller, als noch vor ein paar Jahren.

Komplexität mit Klarheit (Clarity) begegnen

Schlichtweg geht es hier um Klarheit und Einfachheit als Maximen für Unternehmen. Im Umgang mit der Komplexität ist es wichtig, sowohl fokussiert zu bleiben als auch ein großes Maß an Kreativität an den Tag zu legen, um Ziele auf neuen, bisher möglicherweise ungenutzen Wegen zu erreichen. Wichtig ist hierbei, die sich hieraus ergebenden Zusammenhänge und Prozesse möglichst klar und transparent zu vermitteln.

Ambiguity / Ambiguität (Mehrdeutigkeit)

Im Zeitalter der Ambiguität sind Misverständnisse an der Tagesordnung. Es gibt nicht mehr nur die eine Interpretation, der Interpretationsspielraum ist riesig und abhängig vom Individuum. Situationen lassen sich in mehrere Richtungen deuten, Entscheidungen ziehen viele potenzielle Konsequenzen nach sich.

Mehrdeutigkeit mit Agilität begegnen

Der Schlüssel zum Erfolg in der Ambiguität liegt in der Agilität. Sicher geglaubte Standards werden über Board geworfen und gegen individuelle Lösungen eingetauscht. Geschäftsmodelle müssen überprüft und angepasst werden – ihr Erfolg ist stets ungewiss. Es muss eine Unternehmenskultur geschaffen werden, die Ideen, Innovation und Entscheidungen der Mitarbeiter willkommen heißt. Zusammen mit einer Fehlerkultur, die Fehler und die daraus resultierenden Learnings zulässt, werden Motivation und Widerstandskraft im Team gefördert.

Welche Kompetenzen verlangt VUKA von uns?

Wie du siehst, hat sich in den letzten Jahren einiges getan und vieles verändert. Neue Wege erfordern bekanntlich neue Arten und Weisen, diese Wege zu gehen. Deshalb stellt sich auch im Rahmen von VUKA die Frage, welche Kompetenzen den Umgang mit Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität erleichtern. Oftmals liegt der Fokus hier auf den Führungskräften und es wird erläutert, welche Kompetenzen Führungskräfte in dieser heutigen Zeit brauchen. Doch für mich betrifft VUKA alle von uns, nicht nur die, die Führungskräfte sind.

Was macht einen jeden von uns in der VUKA-Welt erfolgreich?

Selbstverständlich ist die Liste der hilfreichen und erfolgverheißenden Kompetenzen unendlich lang und sieht bei jedem anders aus. Nachfolgend siehst du die – für mich – wichtigsten Kompetenzen für Erfolg und Erfüllung in der volatilen, unsicheren, komplexen und mehrdeutigen Arbeitswelt. Aus Zeit- und Platzgründen habe ich die Liste auf die sechs für mich wichtigsten gekürzt.

Lass mich aber gerne in den Kommentaren wissen, welche Kompetenz dir persönlich in der Auflistung fehlt!

Die wichtigsten Kompetenzen in der VUKA-Welt

Wie kann Coaching hierbei helfen?

Zu guter letzt möchte ich noch kurz auf das Thema Coaching in der VUKA-Welt eingehen. Natürlich wäre es schön, wenn uns die für veränderte Zeiten notwendigen Kompetenzen über Nacht zufliegen würden. Jedoch passiert es häufig, dass es uns schwer fällt, uns, unsere Kompetenzen und unser Verhalten an die veränderte Welt im notwendigen Rahmen anzupassen. Und das ist völlig okay! Jeder Veränderung durchläuft einen gewissen Prozess, der in seinem Tempo verläuft.

An dieser Stelle hilft es in jedem Fall, mit einem Coach oder Trainer über die persönlichen Herausforderungen zu sprechen und gemeinsam einen Ansatz zu entwickeln, wie ihr diese Kompetenzen Schritt für Schritt gemeinsam herausarbeiten könnt.

Denn diese Kompetenzen sind ganz sicher bereits in dir drin – es gilt nur, sie mit den richtigen Methoden freizulassen. Du hast Fragen hierzu? Dann melde dich gerne bei mir!